Invesco Real Estate
H2
Das Wirtschaftswachstum in Europa zeigt erste deutliche Anzeichen für eine Erholung im Verlauf von H2 2024 und 2025. Hinzu kommt, dass die EZB Anfang Juni eine erste Zinssenkung vorgenommen hat. Die marktseitigen Erwartungen hinsichtlich der Zinsschritte der EZB wurden im Verlauf von H1 2024 zurückgenommen, allerdings wird von mindestens einer weiteren Senkung in H2 2024 und folgenden Zinsschritten im Jahresverlauf 2025 ausgegangen. Aus Immobiliensicht ist vor allem wesentlich, dass die mittelfristigen Zinsaussichten weitgehend unverändert geblieben sind.
In Europa haben sich die Immobilieninvestmentmärkte inzwischen an das veränderte Zinsumfeld angepasst, wobei sich die Immobilienrenditen im Verlauf von Q2 2024 weitgehend stabil zeigten. Darüber hinaus ist die Fundamentalsituation in der Immobilienbranche in den meisten Sektoren nach wie vor robust, da anhaltende Mietnachfrage auf ein begrenztes Flächenangebot trifft, was in einem Aufwärtsdruck der Mieten mündet. Unser strategischer Ausblick orientiert sich an soliden langfristigen Werttreibern, die sowohl Flächennachfrage als auch Mietwachstum generieren. Wir konzentrieren uns auf einige Leitthemen und legen unser Hauptaugenmerk auf renditestarke Investitionsmöglichkeiten in Märkten mit knappem Flächenangebot.
Positive Umfragedaten deuten darauf hin, dass sich das BIP der Eurozone aus der allgemeinen Stagnation des Jahres 2023 lösen dürfte und sich 2024 und 2025 wieder beschleunigt, auch wenn das Wachstum in den einzelnen Ländern weiterhin uneinheitlich ausfällt, was die allgemeine Erholung eindämmt. Für Immobilien wird dieses Umfeld eines stetigen, aber uneinheitlichen Wachstums zu einer differenzierten Mietnachfrage führen. Unsere Investitionsstrategien zielen darauf ab, diejenigen Investitionsmöglichkeiten zu
identifizieren, die unserer Meinung nach von stärkerer Mietnachfrage und anhaltender Liquidität des Investmentmarktes profitieren werden. Wir konzentrieren uns daher weiterhin auf diejenigen Immobiliensektoren, in denen die Nachfrage durch drei wichtige langfristige Wachstumstreiber unterstützt wird:
- Nachfrage aufgrund des demografischen Wandels und der Urbanisierung
- Positionierung von Objekten im Hinblick auf strengere Effizienz- und
Nachhaltigkeitsanforderungen - Technologischer Fortschritt
Wir fokussieren uns auch weiterhin auf Investitionsmöglichkeiten mit hohem inhärenten Wert („deep value”), während sich die Marktwerte nach den jüngsten Verwerfungen stabilisieren.
Investitionsausblick H2 2024
Die europäischen Immobilienrenditen verzeichneten zwischen Anfang 2022 und Q1 2024 eine deutliche Korrektur, aber die Marktevidenz deutet darauf hin, dass die Preisanpassung nun abgeschlossen ist und sich die Immobilienrenditen im zweiten Quartal 2024 deutlich stabiler zeigten. Für diejenigen Märkte, die im Anlagefokus von IRE stehen, zeigten die von CBRE publizierten Marktrenditen zwischen Januar 2022 und Juni 2024 eine durchschnittliche Aufwärtsbewegung von 107 Basispunkten, obwohl fast 10 % dieser Märkte bereits eine gewisse Kompression aufweisen, was auf eine Überkorrektur hindeutet. Bei den Märkten mit einem Renditeanstieg von 100 Basispunkten oder mehr, handelt es sich zum Teil um Märkte, die zu Beginn die niedrigsten Renditen zeigten sowie um zweitklassige Objekte oder um Sektoren, in denen sich das Einkommensprofil wesentlich verändert hat, wie z. B. Wohnungsmärkte, in denen Mietobergrenzen eingeführt oder angepasst wurden.
Während die Spitzenrenditen im Jahr 2023 eine negative, bewertungsbedingte Renditeverschiebung erfuhren, blieben die Mieten in den meisten Sektoren bemerkenswert robust. Die Aktivität auf Mieterseite ist weiterhin stark, da die Nachfrage nach den besten Qualitätsflächen dazu geführt hat, dass die Spitzenmieten weiter gestiegen oder im schlimmsten Fall stabil geblieben sind.
Ausblick
Mit Blick auf die Zukunft basiert unsere House View auf der Erwartung, dass Immobilienrenditen nach der jüngsten Marktkorrektur eine Phase der Stabilität verzeichnen werden.
Die aktuellen Preisniveaus entsprechen zwar den historischen Bandbreiten auf den europäischen Märkten, liegen jedoch am unteren Ende. Daher gehen wir davon aus, dass eine Abwärtsbewegung der Renditen eine geringere Rolle für den Wertzuwachs von Immobilien spielen wird, zumindest so lange die langfristigen Zinsen nicht weiter sinken als derzeit erwartet, so dass sich die Spreads dem langfristigen Durchschnitt annähern.
Die europäischen Immobilienkapitalmärkte haben in den letzten 24 Monaten einen erheblichen Schock erlitten, aber die Situation auf den Vermietungsmärkten blieb in den meisten Märkten und Sektoren robust. Dies ist das Ergebnis einer nach wie vor
soliden Flächennachfrage und eines insgesamt begrenzten Angebots. Zunehmendes Vertrauen, wie z. B. der Composite-Leitindikator der OECD zeigt, wird die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Flächen und damit das Mietniveau und das Mietwachstum weiter stützen. Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass das Mietpreiswachstum in ganz Europa in den letzten zwei Jahren selbst bei den qualitativ hochwertigsten Flächen geringer war als die Gesamtinflation (oder die Baukosteninflation), so dass die Erschwinglichkeit für die Nutzer real erhalten bleibt.
Um die besten Gesamterträge im Vergleich zum jeweiligen lokalen Marktumfeld zu erzielen, ist daher der Fokus auf die Steigerung des Mieteinkommens und die Stütze durch säkulare Nachfragetreiber notwendig, die eine Abschwächung des Konjunkturzyklus abfedern können. Aufgrund der großen historischen Diskrepanz zwischen den Märkten mit der besten und den Märkten mit der schlechtesten Entwicklung ist es außerdem notwendig, durch Marktauswahl eine positive Differenzierung bei der Performance zu erzielen. Unsere House View für das Jahr 2025 umfasst daher vier Kernpunkte:
- Die Renditen haben sich an die Finanzierungskosten angepasst, aber die Kapitalnachfrage bleibt ein zu beobachtender Bereich. Wir gehen im Basisszenario davon aus, dass sich die Renditen nach der jüngsten Korrektur stabilisieren werden. Dennoch ist anzumerken, dass die bisherige Anpassung eher die Entwicklung der Fremdkapitalkosten widerspiegelt als längerfristige Ungleichgewichte bei der Kapitalverfügbarkeit. Eine weitere Preiskorrektur könnte sich ergeben, wenn ein Missverhältnis zwischen dem Profil des Kapitals, das wir in Immobilien investieren möchten, und der Art der Objekte, die auf den Markt gebracht werden, besteht.
- Stabile Renditen erfordern Einkommenswachstum als Ertragstreiber. Eine Phase langsameren Wirtschaftswachstums bedeutet, dass nicht alle Immobiliensektoren die
gleiche Nachfrage verzeichnen. Wir stützen uns daher auf die bereits erwähnten langfristigen Wachstumstreiber, die strukturellen Rückenwind zur Einkommenssteigerung bringen können. Solange das Verbrauchervertrauen schwach ist, werden wir Branchen und Sektoren meiden, die von diskretionären Ausgaben im Massenmarkt abhängig sind. - Der wachsende regulatorische Druck in Bezug auf Nachhaltigkeit führt zu Chancen und Risiken. Die Nachfrage nach energieeffizienten Flächen mit Nachhaltigkeitszertifikaten steigt, während das Angebot gering ist. Wir versuchen daher, entsprechende Objekte in Märkten zu entwickeln, um Engpässe auszugleichen. Das Risiko „gestrandeter“ Immobilien wird mittelfristig dazu führen, in Schieflage geratene Objekte – insbesondere von Eigentümern, die unter den gestiegenen Fremdkapitalkosten leiden – repositionieren zu können.
- Chancen ergeben sich aus der Volatilität. Historisch gesehen waren die Renditen in den
Jahren nach einer Marktkorrektur am höchsten. Wir gehen daher davon aus, dass sich für
diejenigen Marktteilnehmer, die im aktuellen Umfeld weiterhin agieren und ihre Strategien unter den derzeitigen Marktbedingungen umsetzen können, auch künftig
Investitionsmöglichkeiten ergeben.
Veränderungen bei der Fremdkapitalvergabe werden in zwei Bereichen Chancen eröffnen
Auch Banken reagierten auf die aktuelle Marktkorrektur und verhalten sich bei der Vergabe neuer Darlehen vorsichtiger, wobei der Fokus verstärkt auf vollvermieteten Core-Objekten liegt. Während diese Position langsam aufweicht, schafft dies für alternative Kreditgeber wie IRE mittelfristig Potenziale: Zum Ersten können diese in die Finanzierungslücken stoßen, aus denen sich Banken zurückziehen, zum Zweiten schafft es Druck auf Eigentümer in Bezug auf die Refinanzierungsfristen, was zu Objektverkäufen führen wird.
IRE baut die Underwritings bei Immobilienfinanzierungen auf immobilienspezifischen Grundlagen auf und unterstützt starke Partner, welche in Nischensektoren aktiv sind, oder wo Objekte eine Redevelopment- oder Repositionierungskomponente besitzen, durch die Vergabe sowohl von Gesamtkrediten oder Mezzanine-Finanzierungen. Daher glauben wir, dass der derzeitige Rückzug der Banken aus eher alternativen Immobiliensektoren
weiterhin attraktive Chancen bieten wird. Zu den jüngsten Beispielen gehören ein Mezzanine-Darlehen, das durch vorvermietete Logistikobjekte in Polen besichert ist, und ein Gesamtdarlehen zur Finanzierung der Entwicklung eines Kühllagers in Italien. Beide Beispiele zeigen die Vorteile, die sich aus der Kombination unserer europaweiten Expertise im Bereich Fremdkapital mit unseren Kenntnissen in den lokalen Immobilienmärkten ergeben.
In der Zwischenzeit werden die gestiegenen Refinanzierungskosten bestehender Investitionsobjekte die Eigentümer weiterhin dazu veranlassen, ihre aktuellen Investitionen auf den Prüfstand zu stellen. Wir glauben, dass dies in vielen Fällen mit steigendem Capex-Bedarf einhergehen wird, der zur Erfüllung der Effizienzanforderungen erforderlich ist. Wir sind davon überzeugt, dass sich solche Möglichkeiten in den nächsten vier bis fünf Jahren
auf dem Markt bieten werden, wenn die Objektfinanzierungen mit niedrigen Zinssätzen allmählich auslaufen.
Strategie zur Nutzung dieses Potenzials für Outperformance
Im vergangenen Jahrzehnt zeigten sich anhaltende Trends in der relativen Performance zwischen Immobiliensektoren. Wir sind der Überzeugung, dass die Sektorallokation als wichtigster Renditetreiber wegfallen wird und sich Investoren stattdessen darauf konzentrieren müssen, die Gewinner innerhalb jedes Sektors zu identifizieren. Längerfristig schwanken die relativen Risikoprämien zwischen Immobiliensektoren, sowohl weltweit als auch innerhalb einzelner Märkte. Ein wichtiger Grund für diese Schwankungen sind Veränderungen bei den Aussichten für das Einkommenswachstum in den einzelnen Sektoren, wobei diejenigen mit positiveren Wachstumsaussichten bei sonst gleichen
Bedingungen mit niedrigeren Renditen gehandelt werden als andere Sektoren. Die jüngste Marktkorrektur und die damit verbundene Illiquidität haben jedoch zu größeren Unterschieden sowohl bei den aktuellen Preisniveaus als auch bei den Mietwachstumsprognosen auf Immobilienebene geführt.
Unsere Aussichten für das Einkommenswachstum in einzelnen Immobiliensektoren basieren auf deren individueller Abhängigkeit von langfristigen Nachfragetreibern, der Sensitivität gegenüber dem Konjunkturzyklus und der Abhängigkeit von neuem Flächenangebot auf dem jeweiligen lokalen Markt. Als vorausschauende Immobilieninvestoren denken wir nicht mehr in den vier großen Sektoren. Stattdessen analysieren wir Teilsektoren und denken darüber nach, wie Immobilien innerhalb von Mikro-Nischen positioniert sind. Im Industrial-Sektor existieren beispielsweise große
Unterschiede bei den Renditeaussichten zwischen F&E-Flächen, Kühllagern und
urbaner Logistik. Mit anderen Worten: Es kommt auf die Details an.
Objektspezifische Renditen werden von klar formulierten Businessplänen und deren konsequenter Umsetzung bestimmt. Das Wachstum der Nettomieteinnahmen wird jedoch auch stark von langfristigen Trends determiniert. Diese prägen im Laufe der Zeit Nachfragemuster, darunter Entwicklungen in der Mieterlandschaft, die durch die letzten Veränderungen auf den Finanzmärkten verschärft werden. Wir konzentrieren uns auf vier wesentliche Trends, die die Immobilieninvestitionen kurz- und mittelfristig gestalten werden.
Nutzung der aktuellen Marktverwerfungen
Die erste dieser Möglichkeiten ergibt sich aus der derzeitigen Marktvolatilität. Wir sehen bereits Möglichkeiten hohe inhärente Werte („deep value“) zu erzielen. Unser primärer Fokus liegt auf forcierten Objektverkäufen, die mit unseren langfristigen Investitionszielen übereinstimmen. Typischerweise entstehen solche Situationen bei Eigentümern, die vor einer Refinanzierung stehen oder die Verkaufsdruck aufgrund einer endenden Fondslaufzeit haben, wobei anstehende Investitionen in ESG-Maßnahmen häufig die
Verkaufsmotivation weiter erhöhen.
In diesem Zusammenhang sehen wir auch Möglichkeiten, Partnerschaften mit Projektentwicklern oder Betreibern einzugehen, die Neuflächen in unterversorgten Märkten bereitstellen wollen und in denen die angespannten Kapitalmarktbedingungen ihre Finanzierungsquellen einschränken. Von großem Vorteil sind hierbei unsere lokalen Netzwerke in unseren Kernmärkten, da IRE auf diese Weise Off-Market-Zugänge nutzen kann, sowohl für den Erwerb von Bestandsobjekten von jenen Eigentümern, die einen schnellen oder diskreten Verkauf anstreben müssen, oder auch durch Sondersituationen, die die jetzt schon sichtbaren Notverkäufe im Markt mit einschließen.
Demografischer Wandel
Der demografische Wandel, einschließlich der Urbanisierung, ist eine der wichtigsten Triebkräfte für Veränderungen bei der Immobiliennachfrage. Die offensichtlichsten Sektoren, auf die sich dieses Thema bezieht, finden sich im Bereich Wohnen. Jedoch haben diese strukturellen Veränderungen ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf Immobilien, die nicht nur Betten betreffen.
Europa leidet im Verhältnis zur Haushaltsbildung nach wie vor unter einem langfristigen und anhaltenden Unterangebot an Wohnraum. Darüber hinaus führt der jüngste Anstieg der Hypothekenzinsen dazu, dass viele verhinderte potenzielle Käufer auch weiterhin Mieter bleiben. Gleichzeitig stehen auch viele Projektentwickler im Wohnungsbereich unter finanziellem Druck, was das Angebot reduziert. Infolgedessen ist Wohnen ein Sektor, in dem es eine konstante Nachfrage gibt, was zu hohen Vermietungsständen und stabilen Cashflows führt. Allerdings existieren in einigen Städten auch Bedenken hinsichtlich der Erschwinglichkeit der Mieten. Dies äußert sich darin, dass immer mehr Länder und Kommunen Maßnahmen zur Mietregulierung einführen, während die politischen Entscheidungsträger gleichzeitig sicherstellen müssen, dass die Schaffung von Neuangebot im aktuellen Umfeld nicht zum Erliegen kommt. Wir suchen daher weiterhin nach Gelegenheiten in diesem Bereich, wobei wir uns jedoch in erster Linie auf Mietobjekte im freien, unregulierten Marktsegment konzentrieren, die im lokalen Kontext erschwinglich sind und nicht durch regulatorische Eingriffe limitiert werden.
Die Auswirkungen des demografischen Wandels und der Urbanisierung auf die Assetklasse Immobilien sind jedoch nicht nur auf den Bereich Wohnen beschränkt. So ist beispielsweise auch eine zunehmende Überlastung der städtischen Liefernetze zu beobachten. Die fortschreitende Urbanisierung erhöht die Nachfragedichte und gleichzeitig steigen die Anforderungen durch das Wachstum des Online-Handels. Die Abwicklung von Online-Bestellungen erfordert etwa doppelt so viel Lagerfläche wie der traditionelle stationäre
Einzelhandel. Darüber hinaus ist die Verkehrsanbindung von entscheidender Bedeutung: Für einen Mieter rechtfertigt eine Einsparung von 1 % bei den Zustell- oder Transportkosten eine um 10 % höhere Miete. Unser Hauptaugenmerk liegt auf den europäischen Megastädten Paris und London, doch auch andere kaufkraftstarke Städte wie München und Amsterdam kommen hierfür in Frage.
ESG
Im gesamten europäischen Immobilienmarkt sind Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) sowohl für Immobilieninvestoren als auch für Mieter ein zunehmend wichtiger Aspekt. Investitionen nach ESG+R (ESG plus Resilienz)-Kriterien sind eine grundlegende Verpflichtung bei Invesco Real Estate. Die immer strengeren Vorschriften für den bei der Vermietung geforderten Energieausweis dürften institutionelle Investoren dazu
veranlassen, weniger effiziente Immobilien nach den höchsten Nachhaltigkeitsstandards zu repositionieren.
Unsere strategische Antwort auf die ESG-Herausforderungen besteht darin, uns zu bemühen, die Nachhaltigkeit unserer Objekte sicherzustellen und dadurch ihre Erträge zu maximieren. Nachhaltigere Gebäude führen nachweislich zu höheren Mieten und eringeren Leerständen sowie zu niedrigeren Renditen. Daher ist unser Fokus auf Nachhaltigkeit mit der Maximierung des Investitionsertrags gleichgerichtet.
Wir beurteilen alle bestehenden IRE-Investments regelmäßig im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit. Darüber hinaus gewährleisten unsere Businesspläne, dass alle Objekte sämtliche relevanten Standards bereits erfüllen, bevor es der Regulator verlangt. Der daraus resultierende Investitionsbedarf ergibt sich in Abhängigkeit von den erwarteten künftigen Werteffekten der einzelnen Immobilie. Einige Investitionen werden defensiv (d. h. zur Werterhaltung) und andere wertsteigernd sein. Außerdem versuchen wir, die Veräußerung solcher Objekte zu beschleunigen, bei denen die Einhaltung einschlägiger Vorschriften problematisch ist.
Des Weiteren sind wir ständig auf der Suche nach Immobilien, die wir auf erstklassige Niveaus heben können. Kaufgelegenheiten ergeben sich besonders bei Eigentümern, die selbst nicht in der Lage sind zu investieren, um die steigenden Effizienzanforderungen zu erfüllen. Dies gilt insbesondere in Kombination mit Finanzierungs-/ Refinanzierungsdruck. Wir werden uns weiterhin auf Core-Objekte in Gateway-Städten konzentrieren, in denen die Nachfrage von Investoren und Mietern langfristig am stabilsten bleibt. Dabei nutzen wir die lokale Expertise von IRE in unseren Kernmärkten. Auf diesem Weg sichern wir uns zudem den Zugang zu attraktiven Renditen für Spitzenimmobilien, die normalerweise nicht abgewickelt werden.
Technologischer Fortschritt
Der technologische Fortschritt hat zu erheblichen Veränderungen in der modernen Welt geführt. Bei Immobilien sehen wir die Auswirkungen sowohl in der direkten Nachfrage als auch in indirekten Effekten, wie etwa die Nachfrage nach Life-Science-Objekten, um den wachsenden Investitionen im Gesundheitswesen gerecht zu werden. Ein weiteres Beispiel ist die Entwicklung von Rechenzentren, um den wachsenden Bedarf bei der Datenspeicherung zu decken. Beide Kategorien sind sowohl bei Nutzern als auch bei Investoren nach wie vor stark gefragt, auch wenn das Transaktionsvolumen begrenzt bleibt.
Zudem sehen wir indirekte Auswirkungen des technologischen Wandels auf Immobilien, insbesondere eine Verlagerung in fast allen Sektoren hin zu einer stärkeren operativen Nutzung. Der Schwerpunkt liegt zunehmend auf der Angebotsvielfalt an individuellen Standorten, was bei Immobilien eine stärkere Integration von „Live-Work-Play“-Angeboten erfordert. Das wiederum verlangt eine Beteiligung des Eigentümers an der Bereitstellung solcher Einrichtungen und der Gestaltung des Umfelds. Die zunehmende Nachfrage nach flexibleren Mietverträgen setzt die Vermieter unter Druck, die Immobilien entsprechend
anzupassen und zu verwalten. Dies geschieht hauptsächlich durch technologische Lösungen. Zudem beobachten wir viele Mieter, die Partnerschaften mit Vermietern suchen, um gemeinsam Expansionspläne voranzutreiben. Auch dies erfordert wiederum ein hohes Maß an operativem Engagement des Immobilieninvestors.
Fazit
Während wir uns in Richtung des letzten Quartals des Jahres 2024 bewegen, erwarten wir, dass sich die Objektwerte nach einer 24-monatigen Korrektur wieder erholen werden. Allerdings erfolgte die leichte Abwärtsbewegung bei den Zinsen in Europa vermutlich etwas zu spät, sodass das Tempo bei Transaktionen bis zum Jahresende auf gedämpftem Niveau verharren dürfte. Wir sind zunehmend zuversichtlich, dass sich die Transaktionsaktivität Anfang 2025 wieder beschleunigen wird und der Beginn eines neuen Immobilienzyklus kurz bevorsteht.
Darüber hinaus sind wir davon überzeugt, dass Immobilien im Vergleich zu anderen Anlageklassen erhebliche Diversifikationsvorteile bieten, aber auch, dass Diversifikationsvorteile über alle Immobilienmärkte und -sektoren hinweg bestehen. Zweifellos bestehen aktuell Investitionsmöglichkeiten über das gesamte Kapital- und Risikospektrum hinweg. Unserer Erfahrung nach haben viele Immobilienallokationen einen klassischen „Home Bias“ und fokussieren sich auf ein bestimmtes Risikosegment. Daher sollten alle Investoren prüfen, ob sie angemessen diversifiziert sind.
Geopolitische Erwägungen bleiben die Hauptrisiken für den Ausblick, aber insgesamt glauben wir, dass die jüngste Wertkorrektur attraktive Einstiegsmöglichkeiten in den Sektor bietet. Außerdem wird erwartet, dass die jüngste Reduzierung der Entwicklungspipelines das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage mehr zu Gunsten der Vermieterseite verschiebt. Während globale und makroökonomische Faktoren weiterhin die Gesamterträge aus Immobilien antreiben, sind wir der Überzeugung, dass in den nächsten Jahren lokale Marktkenntnisse besonders wichtig sein werden, um eine mögliche relative Outperformance zu erzielen.
Wesentliche Risiken
Der Wert von Anlagen und die Erträge hieraus unterliegen Schwankungen. Dies kann teilweise auf Wechselkursänderungen zurückzuführen sein. Es ist möglich, dass Anleger bei der Rückgabe ihrer Anteile nicht den vollen investierten Betrag zurückerhalten. Immobilien und Grundstücke können schwer zu veräußern sein, so dass die Anleger möglicherweise nicht in der Lage sind, solche Anlagen zu verkaufen, wenn sie es wollen. Der Wert von Immobilien wird in der Regel von einem unabhängigen Gutachter geschätzt und ist möglicherweise nicht realisierbar. Diese Unterlagen können Aussagen enthalten, die nicht rein historischer Natur sind, sondern “zukunftsgerichtete Aussagen” darstellen. Dazu gehören unter anderem Projektionen, Prognosen, Schätzungen von Erträgen, Renditen oder Rendite oder zukünftige Leistungsziele. Diese zukunftsgerichteten Aussagen beruhen
auf bestimmten Annahmen, von denen einige hier beschrieben sind. Die tatsächlichen Ereignisse lassen sich nur schwer vorhersagen und können erheblich von den Annahmen abweichen. Alle hierin enthaltenen zukunftsgerichteten Aussagen beruhen auf Informationen, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Dokuments verfügbar waren, und Invesco übernimmt keine Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren. Dementsprechend kann nicht gewährleistet werden, dass geschätzte Erträge oder Prognosen realisiert werden können, dass zukunftsgerichtete Aussagen eintreten oder dass die tatsächlichen Erträge oder Ergebnisse nicht wesentlich geringer ausfallen als die dargestellten. Die geäußerten Meinungen sind die des Verfassers, basieren auf den aktuellen Marktbedingungen und können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Diese Meinungen können von denen anderer Invesco-Anlageexperten abweichen.
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Stand der Daten: 31. September 2024 sofern nicht anders angegeben.
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