Impact Investing ist nicht länger nur ein Trend – es wird zunehmend zur Schlüsselmethode, um soziale und ökologische Herausforderungen gezielt anzugehen. Aber wie können wir sicherstellen, dass diese Investitionen wirklich etwas bewirken? Genau hier setzen die neuen Impact Reporting-Standards an, die im April 2024 veröffentlicht wurden. Sie bieten den dringend benötigten Rahmen, um die Wirkung von Investitionen klar und messbar darzustellen – und könnten den Sektor grundlegend verändern.
Zwei dieser Standards, die Impact Performance Reporting Norms und die Impact Disclosure Guidance, spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie helfen nicht nur dabei, Wirkung transparent zu machen, sondern auch sicherzustellen, dass Unternehmen und Investoren gezielt und verantwortungsvoll handeln.
Die Impact Performance Reporting Norms bieten einen strukturierten Rahmen für das Messen und Berichten von Wirkungen. Sie beinhalten sechs Kategorien für Inhalte, die berichtet werden sollen, sowie sechs zentrale Merkmale, die die Qualität des Reportings sicherstellen. Diese Normen wurden in Zusammenarbeit mit über 350 Experten entwickelt und liefern konkrete Leitlinien, um die Berichterstattung vergleichbar und professionell zu gestalten.
Die Impact Disclosure Guidance wurde von der Impact Disclosure Taskforce veröffentlicht. Diese freiwilligen Leitlinien zielen darauf ab, die Transparenz zu erhöhen und nachhaltige Finanzaktivitäten zu beschleunigen, insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern. Dabei wird der Fokus auf die Messung und Berichterstattung im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) gelegt. Fünf konkrete Schritte sollen Unternehmen helfen, ihre Wirkungen systematisch offenzulegen.
Ein zentrales Thema beider Standards ist die Verknüpfung von Zielen mit dem lokalen Kontext und die Messung negativer wie positiver Wirkungen. So wird sichergestellt, dass Impact Investing nicht nur wohlklingende Versprechungen macht, sondern konkrete, überprüfbare Ergebnisse liefert.
Welche Neuerungen sind hervorzuheben?
- Intention von Impact Investing: Impact Investing zielt darauf ab, soziale oder ökologische Herausforderungen zu adressieren. Die neuen Standards legen stärkeres Gewicht auf die „Development Gap“, also das eigentliche Problem, das Impact Investing lösen soll. Dies macht es einfacher, die beabsichtigten Wirkungen mit klaren Herausforderungen in Verbindung zu bringen.
- Rahmenwerke und Standards: Die Standards betonen die Notwendigkeit eines Referenzrahmens wie die SDGs, um die positiven Wirkungen zu definieren. Dies schafft Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Projekten und Portfolios, sowohl auf globaler als auch regionaler Ebene.
- Performance im Fokus: Die Standards fordern, dass nicht nur Wirkungszahlen berichtet werden, sondern auch die Leistung der Investments bewertet wird. Das Konzept des „Impact Value Added“ (IVA) beispielsweise rückt in den Mittelpunkt, um aufzuzeigen, welchen konkreten Mehrwert ein Investment erzielt hat.
Damit diese neuen Standards effektiv umgesetzt werden können, ist eine hohe Datenqualität notwendig. In vielen Bereichen, wie bei der Messung von CO2-Emissionen oder der Schaffung von Arbeitsplätzen, existieren bereits verlässliche Daten, doch für andere Bereiche sind Verbesserungen nötig.
Fazit und Ausblick
Die neuen Standards markieren einen wichtigen Schritt in der Professionalisierung des Impact Reportings. Sie schaffen Klarheit und Vergleichbarkeit, wodurch es Unternehmen und Investoren ermöglicht wird, ihre Wirkungen besser zu messen und zu kommunizieren. Die Professionalisierung wird es dem Impact Investing-Sektor erleichtern, weiter zu wachsen und mehr positive Veränderungen zu bewirken.
Weitere Informationen zu den Impact Performance Reporting Norms finden Sie hier. Informationen zur Impact Disclosure Guidance gibt es hier.
Weitere Autoren: Dr. Patrick Greß