Die Fertigstellungszahlen von Logistikimmobilien steigen wieder, und zumindest in etablierten Lagen ist auch die Nutzer- und Investmentnachfrage stabil. Die zehnte gemeinsame Studie „Logistik und Immobilien“ mit BREMER, GARBE und Savills analysiert den Markt und zeigt aktuelle Entwicklungen.
Nach Jahren außergewöhnlichen Wachstums und Rekordzahlen folgt im Logistikimmobilienmarkt nun eine Phase der Stabilisierung. Dass Stabilität nicht Stillstand bedeutet, wird deutlich, wenn man sich die Herausforderungen anschaut, die die Branche bewegen.
Drei Beispiele: So sind allein die Anforderungen beim Bauen deutlich komplexer geworden und bedürfen hoher technischer Expertise. Der Vermietungsmarkt ist insbesondere in Regionen, die stark Kapazitäten aufgebaut haben, herausfordernd. Und im Investmentmarkt, der zwar im Vergleich mit anderen Assetklassen nicht so stark eingebrochen ist, ist der alte Schwung noch nicht wieder zurück. Dennoch lässt sich für den Logistikimmobiliensektor insgesamt ein positives Fazit ziehen, das auf dem Optimismus der Akteure und der anhaltenden Widerstandsfähigkeit des Sektors begründet ist.
Auch wenn die ökonomische Gesamtlage weiterhin angespannt ist: Leitzinssenkungen, niedrigere Energiepreise und rückläufige Inflation schüren die Hoffnung auf wirtschaftliche Belebung.
Hier einige Kernergebnisse der Kurzstudie, für die Daten von mehr als 3.000 im Bau befindlichen und geplanten Logistikobjekten sowie Bestandsobjekten ausgewertet wurden:
- Die schwächelnde Konjunktur sorgt dafür, dass viele Unternehmen Investitionsentscheidungen verschieben. Das spiegelt sich auch in der mancherorts rückläufigen Nachfrage nach Logistikimmobilien wider: Wo das Flächenangebot nach wie vor sehr knapp ist, gibt es keinen Leerstand. Dahingegen deuten sich an einzelnen regionalen Märkten Überkapazitäten an, weil dort in den vergangenen Jahren sehr viel gebaut worden ist.
- Das Marktumfeld für Projektentwicklungen ist wie in den Vorjahren generell schwierig und von Unsicherheiten bezüglich der gesamtwirtschaftlichen Perspektiven geprägt. Insgesamt präsentiert sich der deutsche Logistikimmobilienmarkt zurzeit sehr ausdifferenziert, aber durchaus stabil: So deutet derzeit alles darauf hin, dass 2024 mehr als 5 Mio. Quadratmeter Logistikfläche fertiggestellt werden (2023: 4,8 Mio. qm) und sich das Fertigstellungsvolumen auch im kommenden Jahr auf diesem hohen Niveau einpendeln dürfte.
- Dennoch ist die Zurückhaltung der Investoren auch im Segment der Logistikimmobilien weiterhin spürbar. Das Investmentvolumen von 2,7 Mrd. Euro für Industrie- und Logistikimmobilien des ersten Halbjahres 2024 deutet erneut auf ein vergleichsweise schwaches Investmentjahr hin, wenngleich Logistikimmobilien im ersten Halbjahr unter allen gewerblichen Assetklassen das höchste Volumen auf sich vereinigen konnten.
- Im Ranking bleiben Panattoni, GARBE und VGP in der Langzeitbetrachtung seit 2018 die stärksten Akteure unter den Projektentwicklern. Mit fast 2 Mio. fertiggestellten Quadratmetern seit 2019 führt Panattoni das Ranking weiterhin an. Durch das Fertigstellungsvolumen von 477.000 Quadratmetern in diesem Jahr schließt GARBE aber auf und kommt insgesamt auf 1,7 Mio. Quadratmeter.
Hinweis: Die gesamte Studie können Sie auf der Website https://logistik-und-immobilien.de/ kostenfrei herunterladen.
Ansprechpartner: Felix Werner, Teamleiter, werner@bulwiengesa.de und Daniel Sopka, Consultant im Bereich Logistik- und Unternehmensimmobilien, sopka@bulwiengesa.de