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Entspannung bei Beschaffungskosten – Impuls für den Ausbau Erneuerbarer Energien?

Erneuerbare Energien
Quelle: Artjazz - Adobe Stock

Mit Maßnahmenpaketen – wie dem Solarpaket I – zielt die deutsche Bundesregierung auf eine klimaneutrale Stromversorgung ab. Bereits bis zum Jahr 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch auf 80 Prozent ansteigen, Mitte 2024 lag dieser Wert bei 57%.

Massiver Ausbau notwendig

Hierfür ist der massive Ausbau vor allem von Windkraft (an Land/auf See) und Photovoltaik (PV) notwendig. Die Ergebnisse der letzten Innovationsausschreibung der Bundesnetzagentur im September 2024 deuten darauf hin, dass seitens potenzieller Anlagenbetreiber mehr Schwung in den Ausbau kommt. Die von der Bundesnetzagentur ausgeschriebene Menge von ca. 583.000 kW wurde durch eingereichte Gebote von 1.856.000 kW deutlich übertroffen. Die letzten Ausschreibungen spiegeln keine so deutlichen Überzeichnungen wider, teils lag die Angebotsmenge unter dem Ausschreibungsvolumen (Mai 2024: 583.250 kW vs. 564.046 kW; September 2023: 400.000 kW vs. 779.088 kW, Mai 2023: 400.000 kW vs. 83.500 kW).

Institutionelle Anleger als wichtige Kapitalgeber

Institutionelle Anleger agieren bei solchen Projekten als wichtige Eigenkapital- und Fremdkapitalgeber, die Renditeerwartungen im komplexen Zusammenspiel zwischen Planungsrecht, Genehmigungsstrukturen, Stromabnahmekonditionen, Projektentwicklungsprozessen austarieren. Aber: Seit einigen Monaten zeichnet sich eine deutliche Entspannung bei der Preisentwicklung bezüglich der Beschaffung von Anlagenkomponenten ab.

Preisverfall bei Anlagenkomponenten

Insbesondere bei High Efficiency-Modulen für Photovoltaikanlagen sind die Preise laut dem durch die pvXchange Trading GmbH veröffentlichten Preisindex im Zeitraum zwischen Januar 2024 und Ende September 2024 von 0,23 €/Wp auf 0,15 €/Wp signifikant gesunken. Die Gründe hierfür liegen u.a. in von chinesischen Herstellern aufgebauten Überkapazitäten, die in den Lägern der Großhändler auf Abnehmer warten.

Ähnliche Gründe und der Preisverfall bei den Rohmaterialien zur Herstellung von Batteriezellen führen zu geringeren Kosten für Battery Storage Systems (BESS), die zur Zwischenspeicherung und Stabilisierung des Stromnetzes unabdingbar sind. Die Preise für Lithium Eisenphosphat-Batteriezellen sind laut Bloomberg innerhalb eines Jahres von 95 $/kWh auf 53 $/kWh gesunken. Goldman Sachs Research erwartet, dass dieser Trend bis 2030 mit einem Preisverfall von ca. 11% p.a. anhält.

Entwicklung als Unterstützung für weiteren Ausbau

Auch wenn genaue Prognosen mit Unsicherheit behaftet sind, dürften diese Trends dabei unterstützen, dass Investitionen in entsprechende Anlagen (wieder) attraktiver werden.

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