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Neues ESG-Paper von Colliers: Denkmalschutz und Nachhaltigkeit im Fokus

Foto von Christina & Peter

Marktteilnehmer bewerten Nachhaltigkeitsperformance von Baudenkmälern eher kritisch

Colliers stellt die erste Ausgabe des neuen Formats „ESG Dialog“ vor, die die Rolle von Baudenkmälern im Kontext von Nachhaltigkeit und ESG-Anforderungen in der Immobilienbranche beleuchtet. Das Paper „ESG Dialog: Baudenkmal & Nachhaltigkeit“ vereint die Perspektiven von Investoren, Eigentümern, Bestandsentwicklern sowie Beratern in Form von Fachbeiträgen und Interviews und bietet einen Überblick über regulatorische Rahmenbedingungen, Markteinschätzungen und Lösungsansätze.

Das Papier zeigt, dass Baudenkmäler trotz komplexer Herausforderungen Chancen für wirtschaftliche und nachhaltige Bestandsentwicklung bieten. Gesetzliche Regelungen stellen Klimaschutzmaßnahmen inzwischen immer häufiger über den Denkmalschutz und eröffnen damit Handlungsspielräume für Eigentümer und Investoren.

Die Untersuchung enthält darüber hinaus eine von Colliers durchgeführte Umfrage unter Asset-, Fonds-, Portfolio- und Transaction-Managern sowie eine statistische Auswertung zum Anteil denkmalgeschützter Gewerbeimmobilien in deutschen Städten durch den Geomarketing-Anbieter Nexiga. Demnach ist Düsseldorf mit einem Baudenkmal-Anteil von über 18 Prozent der Gebäude mit gewerblicher Nutzung Spitzenreiter, gefolgt von Leipzig mit 8 Prozent. Entsprechend hoch ist der Anteil der Unternehmen mit Sitz in einem Baudenkmal in den beiden Städten.

Der überwiegende Baudenkmal-Anteil in Deutschland stammt aus der Zeit vor 1900. Gleichzeitig weist Markus Kelzenberg, Geschäftsführer der DGNB GmbH, darauf hin, dass es auch unter den Nachkriegsbauten als erhaltenswert eingestufte Gebäude gibt, bei denen Sanierungen aufgrund von Schadstoffbelastungen besonders herausfordernd sind.

Regulatorik eröffnet neue Möglichkeiten für Eigentümer und Investoren

Klimaschutz gilt als übergeordnetes öffentliches Interesse, das zunehmend Vorrang vor den Belangen des Denkmalschutzes hat. Dies regeln neue gesetzliche Entwicklungen und Gerichtsurteile, die Klimaschutzmaßnahmen wie Solaranlagen und energetische Sanierungen immer häufiger über den Denkmalschutz stellen. Nur in Ausnahmefällen kann der Denkmalschutz noch überwiegen.

„Baudenkmäler müssen sich heute den gleichen Nachhaltigkeitsanforderungen stellen wie jedes andere Asset. Zwar sehen viele Marktteilnehmer die Nachhaltigkeitsperformance und das Potenzial von Baudenkmälern kritisch, doch in der Praxis ist der Denkmalschutz kein Widerspruch zur Nachhaltigkeit“, sagt Till Brühöfener-McCourt, Head of ESG Services bei Colliers in Deutschland. So bestehen etwa im DGNB Zertifizierungssystem und dem Baudenkmalschutz zahlreiche Synergieeffekte, die das Paper aufzeigt.

Experten sehen Vereinbarkeit von Baudenkmalschutz und Nachhaltigkeit

Während Marktteilnehmer die Nachhaltigkeitsperformance von Baudenkmälern überwiegend negativ bewerten, zeigen Experten, u.a. aus den Bereichen Bestandsentwicklung und Beratung, dass Denkmalschutz und Nachhaltigkeit bei interdisziplinärer Planung keine Gegensätze sind, auch im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit.

„Entscheidend für eine gelungene Nachhaltigkeitszertifizierung im Denkmalbestand ist eine integrierte Planung, die frühzeitige Einbindung aller Beteiligten, das Ausschöpfen gesetzlicher Rahmenbedingungen sowie ein kluger Fördermittel-Mix. So wird das Baudenkmal nicht nur zu einem Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit, sondern überzeugt mit einem einzigartigen Profil, das andere Immobilien kaum bieten. Mit unserem ESG Dialog schaffen wir mehr Markttransparenz und zeigen kompakt Herausforderungen sowie Lösungsansätze auf“, sagt Brühöfener-McCourt abschließend.

Das Paper steht hier zum Download bereit.
Quelle: Colliers

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