Seriell und modular errichtete Gebäude werden nicht mehr nur als seelenlose Zweckbauten wahrgenommen. Neue Technologien und Designs ermöglichen es, dass durch die industrielle Vorfertigung Immobilien nicht nur schnell, planungssicher und kostengünstiger entstehen können, sondern sie auch optisch durchaus attraktiv sind. Serielles und modulares Bauen wird zunehmend als ein zentraler Schlüssel gesehen, um dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum – insbesondere in Ballungsgebieten und Großstädten – wirksam zu begegnen. In der jüngeren Vergangenheit entdecken auch Investoren, Bestandshalter und Asset Manager industriell vorgefertigte Immobilien für sich als Investmentchance.
Kostenvorteile, Zeitersparnis, schnellere Einnahmen
Beim seriellen Bauen werden einzelne Gebäudeteile industriell vorgefertigt und auf der Baustelle nur noch zusammengesetzt. Bei der Modulbauweise, einem Teilgebiet des seriellen Bauens, werden ganze Raummodule vorgefertigt. Neben Effizienz- und Kostenvorteilen stehen dabei auch Renditepotenziale und die wachsende Akzeptanz bei Mietern und Kommunen im Fokus der aktuellen Betrachtungen. Zudem sind seriell errichtete Gebäude auch mit allen gängigen Energiekonzepten darstellbar und tragen daher auch positiv zur CO2-Reduzierung bei.
Höhere Renditeerwartung durch serielles Bauen
Wie sich Investoren gegenüber seriellem bzw. modularem Bauen positionieren, zeigte eine Umfrage der INDUSTRIA unter institutionellen Investoren aus dem Frühjahr 2025. Fast die Hälfte der Befragten kann sich vorstellen, in Fonds mit entsprechenden Objekten zu investieren. Nur rund zehn Prozent lehnen das kategorisch ab. Entscheidend für die Akzeptanz sind erwartete Renditen: 56 Prozent der institutionellen Investoren erwarten höhere Renditen als bei konventionellen Bauweisen – ein realistisches Bild angesichts kürzerer Bauzeiten und geringerer Bau- und Finanzierungskosten. Grund hierfür könnte allerdings auch die Einschätzung sein, dass serielle Konzepte noch mit zusätzlichen Risiken behaftet sind. Langfristig jedoch wird sich diese Risikoprämie abbauen.
Reduzierte Unwägbarkeiten, Zeitvorteile und Effizienz
Ein zentraler Vorteil serieller Fertigung liegt in der Planungs- und Kostensicherheit. In der Praxis berichten Entwickler von Baukosteneinsparungen zwischen 10 und 30 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen. Diese Einsparungen lassen sich unter anderem auf Skaleneffekte zurückführen. Die automatisierte Fertigung in hoher Stückzahl steigert die Effizienz in der Fertigung. Gleichzeitig sinkt durch etablierte Qualitätsstandards und wetterunabhängige Herstellung der Bauteile in der Fabrik die Mängelanfälligkeit.
Die Bauzeit lässt sich durch die Vorfertigung erheblich verkürzen, auch weil diese in vielen Fällen parallel zu den Tiefbauarbeiten erfolgen kann. Die Lieferung erfolgt „just in time“ auf der Baustelle für die Endmontage. Industriell vorgefertigte Gebäude binden deutlich weniger Arbeitskräfte als herkömmliche Baustellen – in Zeiten von Personalmangel, gerade in der Baubranche, gewinnt dieses Argument zunehmend an Gewicht.
Für Investoren und Projektentwickler bedeuten die kürzeren Projektlaufzeiten weniger Risiko und schnellere Einnahmeströme, die durch frühere Vermietung oder Nutzung möglich werden. Die geringe Bauzeit hat noch einen weiteren signifikanten finanziellen Vorteil: Sie senkt die Finanzierungskosten in der Projektentwicklungsphase nennenswert. Auch dieser Effekt trägt positiv zur Gesamtwirtschaftlichkeit eines Wohninvestments bei.
Akzeptanz bei Mietern und Kommunen
Erfahrungen in Wohn- und Gewerbebauten zeigen: Mieter akzeptieren und schätzen seriell errichtete Gebäude, wenn Standardisierung und Wohn- bzw. Aufenthaltsqualität Hand in Hand gehen. Auch Kommunen als Grundstücksgeber und Genehmigungsinstanz reagieren positiv. Die Vorfertigung der Einheiten und die standardisierte Bauweise beschleunigen Genehmigungs- und Entwicklungsprozesse – ein Aspekt, der gerade in Zeiten knapper Verwaltungskapazitäten in Bauämtern zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Fazit
Serielles und modulares Bauen entwickelt sich zu einem strategischen Investmentthema, während der konventionelle Wohnbau die Renditeerwartungen institutioneller Investoren aktuell schwerer erfüllen kann. Auch die Politik steht der industriellen Vorfertigung von Wohngebäuden zunehmend aufgeschlossen gegenüber, weil sie darin eine Chance sieht, schnell und preisgünstig Wohnraum zu schaffen. Wer als Investor, Entwickler oder Asset Manager heute die Chancen nutzt, kann von kürzeren Bauzeiten, niedrigeren Kosten und attraktiven Renditen profitieren.
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