Die kürzlich eingeführte 5-%-Infrastrukturquote in der deutschen Anlageverordnung (AnlV) schafft neue Investitionsmöglichkeiten für institutionelle Anleger. Bislang mussten Infrastrukturinvestments – je nach Struktur – auf andere Mischungsquoten angerechnet werden, etwa auf die Risikokapitalquote (§ 3 Abs. 3 S. 1 AnlV) oder die Immobilienquote (§ 3 Abs. 5 AnlV), die oft bereits ausgeschöpft waren.
Mit der neuen eigenständigen Infrastrukturquote von 5 % des Sicherungsvermögens (§ 3 Abs. 7 AnlV) wird diese Anlageklasse deutlich aufgewertet und attraktiver, da sie nicht länger mit anderen Investitionen um begrenzte Quoten konkurrieren muss. Dies führt zu einer spürbaren Entlastung des Portfolios und bietet zusätzlichen Spielraum, ohne dass bestehende Allokationen reduziert werden müssen. Infrastrukturprojekte können nun ohne Anrechnung auf andere Anlageklassen umgesetzt werden – ein entscheidender Vorteil für eine höhere Renditeorientierung.
Die bisherigen regulatorischen Entwicklungen auf nationaler und europäischer Ebene zeigen, dass der Gesetzgeber verstärkt darauf abzielt, privates Kapital institutioneller Anleger – etwa von Versicherungen und Pensionskassen – für den Ausbau von Infrastrukturprojekten zu mobilisieren. Diese Initiativen unterstreichen die zunehmende Bedeutung langfristiger Investitionen in nachhaltige Energieerzeugung, Netzkapazitäten und Speichertechnologien. In diesem Kontext bietet die neue Infrastrukturquote nach AnlV einen zusätzlichen Anreiz für institutionelle Investoren, gezielt in essenzielle Wirtschaftsbereiche zu investieren.
Neben regulatorischen Vorteilen zeichnen sich Infrastrukturanlagen durch hervorragende Anlageeigenschaften aus: Sie bieten typischerweise einen stetigen, planbaren Cashflow und wirken als Inflationsschutz, während sie geringerer Volatilität unterliegen als viele andere Assetklassen. Dadurch fungieren Infrastrukturinvestments als stabilisierender Portfolio-Baustein und tragen zu einer zuverlässigen, langfristigen Rendite bei.
Die neue 5-%-Infrastrukturquote bietet institutionellen Anlegern eine doppelte Dividende: Zum einen erhöhten Freiraum für renditestarke Zukunftsinvestitionen ohne Quotenkonflikte mit anderen Assetklassen, zum anderen eine individuell gestaltbare, compliance-sichere Anlageplattform für nachhaltiges Wachstum.