Report

Markt für Wohn- und Geschäftshäuser wächst -Großtransaktionen bremsen Gesamtbild 

Foto von Florian Wehde auf Unsplash

Im ersten Halbjahr 2025 hat der Markt für Wohn- und Geschäftshäuser in Berlin eine weitere zahlenmäßige Belebung erfahren. Laut aktueller Auswertung des Gutachterausschusses Berlin wurden 318 Objekte verkauft – das entspricht einem Zuwachs von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Gesamttransaktionsvolumen blieb mit 1,77 Mrd. Euro gleichzeitig nahezu stabil, bedingt durch das weiterhin geringe Angebot an großvolumigen Einzelobjekten (Volumen oberhalb von 20 Mio. Euro).

Ein Großteil der Marktdynamik entfällt auf das stabile, renditeorientierte mittlere Preissegment mit zunehmender Investorenpräsenz. „Während private Käufer und Family Offices dem Markt durchgehend treu geblieben sind, sind nun auch internationale Investoren und Investment Manager wieder zurück – gestützt durch die positive Bewertung Berlins und der Assetklasse Wohnen im Besonderen.“ sagt Benjamin Rogmans, Geschäftsführer von Engel & Völkers Commercial Berlin und Leiter des Wohn- und Geschäftshausbereichs. „Dass große Einzeldeals nach wie vor selten sind, liegt nicht an der Nachfrage, sondern am fehlenden Produkt. Besonders im Segment über 50 Millionen Euro ist das Interesse institutioneller Käufer hoch – passende Objekte sind aber kaum verfügbar“, ergänzt er.

Marktdynamik verstärkt im mittleren Segment

Die Zahlen zeigen eine deutliche Konzentration auf Objekte zwischen 2,5 und 7,5 Mio. Euro: In diesem Segment stieg das Transaktionsvolumen um bis zu 63 Prozent. Auffällig ist zudem der wachsende Anteil internationaler Investoren. Bei Engel & Völkers Commercial Berlin ging im ersten Halbjahr rund jeder dritte begleitete Deal an Käufer aus dem Ausland – ein klares Zeichen dafür, dass Berlin im internationalen Vergleich wieder verstärkt in den Fokus rückt.

Paketverkäufe belegen institutionelle Nachfrage nach großvolumigen Investments

Ein besonders positives Signal: Das Volumen von Paketverkäufen hat sich im ersten Halbjahr 2025 auf 538,6 Mio. Euro versiebenfacht. Zwar blieb die Anzahl der Deals überschaubar, doch das hohe Volumen zeigt deutlich: Die Nachfrage nach großen Tickets ist da – insbesondere bei institutionellen Käufern.

Die Entwicklung im Jahresverlauf 2025: Kontinuität bestätigt Trendwende

Ein Vergleich mit dem 1. Halbjahr 2024 unterstreicht die positive Marktentwicklung: Die Zahl der Transaktionen liegt im 1. Halbjahr 2025 höher, ebenso wie das Investoreninteresse, nicht nur im mittleren Segment. Während im ersten Halbjahr 2024 noch Zurückhaltung und Abwarten dominierten, zeigt sich jetzt eine nachhaltige Marktaktivierung. Das Transaktionsgeschehen verteilt sich breiter über unterschiedliche Käufergruppen – vom institutionellen Anleger bis zum privaten Bestandshalter. Besonders erfreulich ist, dass diese Dynamik nicht auf spekulativen Preisbewegungen, sondern auf fundierten Bewertungen und wirtschaftlicher Belastbarkeit fußt.

Ausblick: Günstige Ausgangslage für das zweite Halbjahr

Trotz gesamtwirtschaftlich und regulatorisch weiterhin herausfordernden Bedingungen entwickelt sich der Markt kontinuierlich und strukturell gesund. Käufer wie Verkäufer begegnen sich auf Augenhöhe, Preisrealitäten sind inzwischen akzeptiert, und Investoren agieren mit klarem Fokus. „Wir sehen einem aktiven zweiten Halbjahr 2025 entgegen – getragen von Investoren, die gezielt Chancen identifizieren, und Verkäufern, die mit realistischen Vorstellungen agieren. Wer professionell handelt, profitiert von klaren Rahmenbedingungen und planbaren Marktprozessen.“, resümiert Rogmans.

Entwicklung und Veränderung Transaktionsvolumen und -anzahl WGHs Berlin (Halbjahr)

Altbezirke

1. Halbjahr 2024

1. Halbjahr 2025

Veränderung

 

Anzahl

Geld Mio €

Anzahl

Geld Mio €

Anzahl

Geld Mio €

Mitte

6

78,5

7

82,9

17%

6%

Tiergarten

9

25,2

5

12,5

-44%

-51%

Wedding

18

43,8

15

42,0

-17%

-4%

Prenzlauer Berg

7

264,5

10

58,6

43%

-78%

Friedrichshain

5

21,4

8

29,1

60%

36%

Kreuzberg

19

46,0

20

81,3

5%

77%

Charlottenburg

13

92,4

19

164,8

46%

78%

Spandau

14

55,6

20

42,8

43%

-23%

Wilmersdorf

11

63,0

18

86,6

64%

37%

Zehlendorf

8

15,6

10

85,1

25%

444%

Schöneberg

7

19,9

15

48,2

114%

142%

Steglitz

36

97,6

27

48,6

-25%

-50%

Tempelhof

11

47,0

17

25,2

55%

-46%

Neukölln

28

303,5

28

123,5

0%

-59%

Treptow

13

39,2

14

34,4

8%

-12%

Köpenick

11

28,1

14

22,5

27%

-20%

Lichtenberg

10

35,1

12

44,3

20%

26%

Weißensee

6

14,5

11

56,8

83%

293%

Pankow

15

103,3

10

68,2

-33%

-34%

Reinickendorf

20

29,9

24

67,1

20%

125%

Marzahn

3

3,1

2

4,6

-33%

50%

Hohenschönhausen

5

203,0

3

4,3

-40%

-98%

Hellersdorf

5

86,0

4

2,0

-20%

-98%

Summe

280

1.716,3

313

1.235,3

11,79%

-28,03%

zzgl. in Paketen

9

77,0

5

538,6

-44,44%

599,53%

Summe insgesamt

289

1.793,3

318

1.773,9

10,03%

-1,08%

 
Quelle: Gutachterausschuss Berlin, 17.07.2025
 

#Newsletter: Bleibe auf dem Laufen

Melde Dich zum Newsletter an und lasse Dich von uns regelmäßig zu den neuesten Themen informieren.

Jetzt anmelden