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Wohin sich die Preise im Wohninvestmentmarkt entwickeln

Foto von Reyazul Haque auf Unsplash

Ein Marktkommentar von Jürgen Michael Schick

2025 war ein Jahr der Stabilisierung im Wohninvestmentmarkt. In vielen Städten haben sich die Kaufpreise nach der Korrekturphase auf einem neuen Niveau eingependelt, zudem zeigt sich eine leichte Aufwärtsbewegung. Für 2026 deuten die Anzeichen auf einen stabilen Wohninvestmentmarkt mit klar kalkulierbaren Rahmenbedingungen und attraktiven Perspektiven für langfristig orientierte Anleger.

Die Preiskorrektur ist abgeschlossen, das Preisniveau hat sich konsolidiert und in zentralen Märkten setzt ein moderater Aufwärtstrend ein. Dieses Bild zeichnen bundesweite Indizes, finanzierungsbasierte Auswertungen der Banken, der Zinshausmarkt-Bericht und das Schick Wohninvestment-Barometer.

Die Daten zeigen einen stabilen Wohninvestmentmarkt

Die Preise im Wohninvestmentmarkt haben den Boden erreicht und bewegen sich in vielen Städten wieder leicht nach oben. Aus einer Korrekturphase ist eine Seitwärts- bis Aufwärtsbewegung geworden. Dieses Bild zeigt der bundesweite German Real Estate Index (GREIX): Die zuvor rückläufigen Kaufpreise für Mehrfamilienhäuser verlaufen seit mehreren Quartalen stabil, in der jüngsten Entwicklung sind erste moderate Anstiege zu erkennen.

Wohninvestments werden zudem wieder zu höheren Werten finanziert. Darauf weisen die Auswertungen von vdp Research hin. Die von Banken finanzierten Objekte liegen 2025 indexiert klar über den Niveaus des Vorjahres. Steigende Beleihungswerte sind ein deutliches Signal dafür, dass die finanzierenden Institute die aktuellen Preisniveaus tragen und dem Markt wieder mehr Vertrauen entgegenbringen.

Marktstimmung zeigt einen positiven Trend

Die Stimmung im Markt passt zur Datenlage. Investoren rechnen mehrheitlich mit einem stabilen Umfeld und moderatem Aufwärtspotenzial.

Das Schick Wohninvestment-Barometer (2/2025) zeigt unter 3.000 befragten Investoren: Über 80 Prozent der Befragten erwarten stabile oder steigende Preise, der Anteil fallender Preiserwartungen ist deutlich zurückgegangen. 2023 dominierte noch die Sorge vor weiteren Rückgängen, heute überwiegt die Einschätzung, dass die Preiskorrektur abgeschlossen ist.

Diese Entwicklung spiegelt sich in den Gesprächen mit privaten und institutionellen Anlegern wider. Viele Investoren richten ihren Fokus wieder auf konkrete Ankaufsstrategien, prüfen selektiv neue Engagements und planen langfristig. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Standorte und Objekte die besten Perspektiven für die nächsten Jahre bieten.

Berlin bleibt Chancenmarkt

Berlin bleibt in diesem Bild der zentrale Referenzmarkt. Die Hauptstadt ist der mit Abstand größte Wohninvestmentmarkt Deutschlands und vereint rund 24 Prozent des Transaktionsvolumens der 50 wichtigsten Städte auf sich. Das Potential der Hauptstadt ist nach wie vor groß. Im Schick-Wohninvestment-Barometer (2/2025) stufen rund 60 Prozent der deutschlandweiten Investoren Berlin als attraktives Investmentziel ein, für 45 Prozent ist das Bevölkerungswachstum der wichtigste Grund. Wirtschaftliche Dynamik, Internationalität und die Rolle als Wissenschafts- und Dienstleistungsstandort verstärken diesen Eindruck. Die politischen Debatten sind bekannt und Teil der Kalkulation, die Standortqualität bleibt aber entscheidend.

Der aktuelle Zinshausmarkt-Bericht Berlin (QIII 2025) bestätigt dieses Bild. Im dritten Quartal steigt das Transaktionsvolumen spürbar, es gibt mehr Abschlüsse und höhere Kaufpreise. Mehrfamilienhäuser legen gegenüber dem Vorquartal deutlich zu, Wohn- und Geschäftshäuser verzeichnen ebenfalls ein Plus. Berlin setzt damit die Trends aus den Indizes konkret in Marktgeschehen um.

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