Der deutsche Hotelinvestmentmarkt erreichte in den ersten drei Quartalen 2025 ein Transaktionsvolumen von 1,5 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 50 Prozent und übertrifft den Durchschnittswert der ersten drei Quartale der vergangenen drei Jahre um 34 Prozent. Allein auf das dritte Quartal 2025 entfielen 550 Millionen Euro, was im Vergleich zum Vorjahrszeitraum einem Anstieg um sieben Prozent entspricht. Die Spitzenrendite blieb weiterhin stabil bei 5,25 Prozent (brutto). Dies sind die aktuellen Ergebnisse einer Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
„Das Hotelimmobiliengeschäft gewinnt langsam, aber spürbar wieder an Dynamik. Ein steigendes Transaktionsvolumen, größere Dealgrößen und die Rückkehr von Core-Kapital signalisieren den Beginn des neuen Immobilienzyklus. Getragen wird diese Entwicklung im Hotelsegment von weiterhin starken Fundamentaldaten, wodurch die Assetklasse Hotels aktuell auch im Vergleich zu anderen Assetklassen verstärkt in den Fokus von Investoren rückt“, sagt Helena Rickmers, Head of Hotel Investment bei CBRE in Deutschland.
Die in den ersten sieben Monaten des Jahres 2025 erfassten Übernachtungszahlen liegen mit einem minimalen Rückgang um 0,2 Prozent praktisch auf dem Rekordniveau des Vorjahres. „Trotz der zahlreichen Großveranstaltungen und der Fußball-EM im vergangenen Jahr bleibt das Übernachtungsvolumen also auch 2025 auf einem konstant hohen Niveau. Zwar sind die durchschnittlichen Zimmerraten in vielen Hotelmärkten in diesem Jahr bislang inflationsbereinigt nicht weiter gestiegen, dennoch konnten zahlreiche Betriebe ihre Auslastung leicht verbessern“, sagt Sabine Lüftenegger Head of Hotel Advisory and Development Services.
Eigenbetreiber besonders aktiv
Die aktivste Käufergruppe im bisherigen Jahresverlauf waren eigenkapitalstarke Eigenbetreiber, die rund 409 Millionen Euro investierten und damit einen Anteil von 27 Prozent am Gesamtvolumen erreichten. Sie nutzen den Beginn des neuen Immobilienzyklus gezielt, um in betreiberfreie Objekte zu investieren und ihre Expansion voranzutreiben. Gefolgt wurden sie von Immobiliengesellschaften mit 283 Millionen (19 Prozent) und Privatinvestoren mit 241 Millionen Euro (16 Prozent). Der Anteil ausländischer Käufer stieg mit 63 Prozent auf den höchsten Stand der letzten 10 Jahre, was auf ein wachsendes internationales Interesse am deutschen Hotelmarkt hindeutet.
Die Value-Add-Strategie blieb auch im laufenden Jahr die dominierende Anlagestrategie und machte 44 Prozent des bisherigen Transaktionsvolumens aus. Gleichzeitig verzeichnete das Core-Segment einen deutlichen Zuwachs und erreichte einen Anteil von 25 Prozent am Transaktionsgeschehen.
Der Trend zu größeren Transaktionen setzte sich weiter fort: In den ersten drei Quartalen wurden bereits elf Deals mit einem Volumen von jeweils mehr als 50 Millionen Euro verzeichnet – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum (fünf Transaktionen). Dadurch stieg die durchschnittliche Losgröße um 61 Prozent auf 26,7 Millionen Euro.
57 Prozent des Hotel-Gesamtvolumens entfiel auf die Top-7 Märkte. Stärkster Hotelinvestmentmarkt des bisherigen Jahresverlaufs war Berlin mit anteiligen 22 Prozent des Gesamtvolumens (322 Millionen Euro), vor München mit 18 Prozent (276 Millionen Euro) und Köln mit elf Prozent (165 Millionen Euro).
Prognose für das Gesamtjahr 2025
„Sowohl das Interesse der Investoren an Hotelimmobilien als auch die Produktverfügbarkeit und die sich bereits im Transaktionsprozess befindenden Deals lassen einen positiven Blick auf den Hotelinvestmentmarkt zu. Im Gesamtjahr 2025 ist ein Investitionsvolumen von gut zwei Milliarden Euro wahrscheinlich“, erwartet Rickmers.
