Büroimmobilien müssen sich den neuen hybriden Arbeitswelten anpassen und sich entsprechend neu definieren. Welche Trends Investoren im Blick haben sollten.
Die Schere zwischen zukunftsfähigen Büroimmobilien mit attraktiven Lage- und Flächenqualitäten und den nicht mehr marktkonformen Gebäuden dürfte sich immer weiter öffnen. Denn das mobile Arbeiten und die damit einhergehende Hybridisierung der Arbeitswelt haben Arbeitsweisen und Arbeitsprozesse dauerhaft verändert. Aktuell gewinnt die Diskussion um Präsenztage im Büro zwar wieder an Bedeutung, es dürfte sich jedoch ein ausgewogener Ansatz durchsetzen, der sowohl Flexibilität als auch Teampräsenz ermöglicht. Grundsätzlich besteht ein einheitliches Bekenntnis zur Notwendigkeit gemeinsamer Präsenz, um die Zusammenarbeit zu fördern und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Diese Entwicklung dürfte sich auch in der Gestaltung der Büroflächen widerspiegeln. Veraltete Gebäude, die den modernen Standards und den Anforderungen an die Arbeitswelt von morgen nicht mehr gerecht werden, geraten zunehmend ins Abseits.
Nachfrage nach Top-Immobilien steigt weiter
Das macht auch die Studie „Future Office“ deutlich, die das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO im Auftrag von Union Investment und der Momeni Gruppe durchgeführt hat. Hierfür wurden sowohl Top-Entscheider aus unterschiedlichen Branchen als auch Bürobeschäftigte in Deutschland repräsentativ befragt. Laut Studie nimmt die Nachfrage nach erstklassigen Büroimmobilien in guten Lagen, die durch nachhaltiges Design und attraktive Architektur überzeugen, zu. 85 Prozent der befragten Entscheider betonen, dass sie auch in Zukunft auf attraktive urbane Lagen setzen werden. Hochwertige Standorte und zukunftsfähige Immobilien mit besonderen Serviceangeboten und einem ansprechenden Umfeld gelten für Unternehmen als Schlüssel zum Erfolg.

Lage vor Loyalität
Kein Wunder, denn 24 Prozent der befragten Bürobeschäftigten gaben an, dass sie aufgrund eines attraktiven Standorts den Arbeitgeber wechseln würden und zwar unabhängig davon, wo ihr Büro aktuell angesiedelt ist. Die Nähe zu Freizeit- und Dienstleistungsangeboten, insbesondere gastronomischen Einrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf, aber auch zu Gesundheitsdienstleitungen, spielt für die meisten Bürobeschäftigten eine wesentliche Rolle. Damit können Büroimmobilien auch gegenüber dem Home-Office punkten.
Arbeiten im Freien ist gefragt
Eine optimale Erreichbarkeit mit dem öffentlichem Nahverkehr und der Deutschen Bahn, aber auch mit Pkw oder Fahrrad, sowie ein urbanes Umfeld sind für Bürobeschäftigte essentiell. Dementsprechend sehen 93 Prozent der Entscheider die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln als das wichtigste Kriterium für ihre Standortwahl an. Entscheidungsrelevant und potenziell wettbewerbsdifferenzierend sind zudem bestimmte Ausstattungsmerkmale, die bei den Bürobeschäftigten hohe Begeisterungswerte erzielen. Hierzu gehört vor allem das Arbeiten im Freien. Eine deutliche Mehrheit (71 Prozent) bewertet die Möglichkeit, beispielsweise auf einer Dachterrasse oder in einem Garten arbeiten zu können, als das attraktivste „Extra“. Dies weist auf einen steigenden Bedarf an Allgemeinflächen hin, die flexibel für verschiedene Arbeits- und Erholungszwecke genutzt werden können. Bürobeschäftigte und Entscheider legen auf ein gleichermaßen ansprechendes wie funktionales Umfeld Wert. Der Büroarbeitsplatz wird aus Sicht der Befragten als zentraler Ort für Kommunikation und Zusammenarbeit auch in Zukunft unverzichtbar bleiben.
Für Interessierte stehen die vollständigen Ergebnisse der Studie auf Anfrage zur Verfügung.