Der Markt wächst, bleibt aber selektiv: stabile Nachfrage trifft auf begrenztes Angebot. Ausschlaggebend für Mietniveau und Renditepotenzial sind Lage, Ausstattung und Servicekonzept.
Laut einer aktuellen Analyse von Savills blieb der europäische Immobilieninvestmentmarkt im dritten Quartal 2025 insgesamt robust. Nach vorläufigen Ergebnissen wurden Transaktionen im Wert von knapp 37 Milliarden Euro verzeichnet.
Im dritten Quartal 2025 wurde ein Flächenumsatz von 133.000 Quadratmetern verzeichnet - eine Zunahme im Vergleich zum Vorquartal sowie zum Vorjahresergebnis.
Der Flächenumsatz in Deutschland übertrifft das Vorjahresniveau um 8 Prozent. Fokus der Nutzenden liegt in den Top 8 weiterhin auf dem kleinteilligen Flächensegment bis 3.000 Quadratmeter.
Die Darstellung zeigt die konjunkturellen Probleme der Branche, aber noch deutlicher die unterschiedlichen strukturellen Aspekte. Und hier zeigen sich spürbare Unterschiede. Es gibt erwartbare Gewinner und Nachzügler und zwei klare Zeichen der Hoffnung.
Wertkorrekturen, Refinanzierungsdruck und veränderte Nutzerbedürfnisse treffen aktuell auf ein Überangebot nicht mehr zeitgemäßer Flächen. Über Chancen, Timing und die Rolle des Net Operating Income sprach Tobias Moroni mit Dr. Oliver Voß, Managing Director bei Institutional Investment Consulting Partners.
von Tobias Moroni | Institutional Investment Partners
Das bereits seit Längerem gestiegene Interesse an Hotel-Investments spiegelt sich mittlerweile auch im Transaktionsvolumen wider. Mit einem Gesamtumsatz von fast 1,43 Mrd. € haben Hotels ihr Volumen gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um knapp 44 % gesteigert und ihr bestes Resultat seit 2021 erzielt.
Das Transaktionsvolumen erreichte in den ersten drei Quartalen 2025 1,5 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 50 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr entspricht. Gleichzeitig blieb die Spitzenrendite seit Jahresende 2023 stabil bei 5,25 Prozent.
Das gewerbliche Transaktionsvolumen stieg in den ersten neun Monaten 2025 auf rund 1,3 Milliarden Euro – ein Plus von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im dritten Quartal dominierten kleinere Deals und Portfolios. Hotels legten deutlich zu und machten 8 Prozent des Gesamtvolumens aus.
Offene Immobilienfonds werden derzeit von der Presse und Verbraucherschützern kritisch betrachtet. Vor allem die anhaltenden Nettoabflüsse nahezu aller Fonds sind Gegenstand der Diskussion.
Auch wenn der Retail-Investmentmarkt mit rund 4,1 Mrd. € einen leichten Umsatzrückgang zum Ende des dritten Quartals vermelden muss (-16 % ggü. Q1-3 2024), hat sich das lebhafte Transaktionsgeschehen der ersten Jahreshälfte in den letzten Monaten weiter fortgesetzt.
Das Transaktionsvolumen lag bei 4,0 Milliarden Euro und damit 11 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Eine steigende Dynamik am Markt ist vor allem durch Portfoliotransaktionen sowie einzelne Großtransaktionen mit Volumina über 100 Millionen Euro zu beobachten.
Nachdem Büro-Investments in den letzten zwei Jahren ihre bis dato dominierende Rolle als wichtigste Assetklasse verloren hatten, haben sie sich im laufenden Jahr beim Transaktionsvolumen wieder an die Spitze gesetzt.
Das Transaktionsvolumen belief sich auf 3,8 Milliarden Euro und liegt damit weiterhin auf Vorjahreskurs. Im dritten Quartal wurden deutlich regere Marktaktivitäten registriert. Großvolumige Innenstadtobjekte sowie lebensmittelgeankerte Fachmarktportfolios prägen wieder vermehrt das Marktgeschehen.
Der Logistik-Investmentmarkt konnte in den ersten neun Monaten 2025 ein Transaktionsvolumen von 4,2 Mrd. € verbuchen. Das Ergebnis nach Ende des dritten Quartals verfehlt den langjährigen Durchschnitt (Ø 10 Jahre: 5,2 Mrd. €) zwar um knapp 20 %, bleibt jedoch nur leicht hinter dem Niveau des Vorjahreszeitraums (-5 %) zurück.
Der Flächenumsatz in den Top-7 erreichte 2 Millionen Quadratmeter und liegt damit 5 Prozent über dem Vorjahreswert. Wie erwartet stieg die Leerstandsquote weiter an und liegt nun bei 8,3 Prozent.
Das Transaktionsvolumen erreichte 6,5 Milliarden Euro und liegt damit 13 Prozent über dem Vorquartal, jedoch 7 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Einzeltransaktionen dominieren das Marktgeschehen, während Portfolios lediglich einen Anteil von 13 Prozent ausmachen.
Das Transaktionsvolumen am Investmentmarkt für Wohnen und Gewerbe belief sich auf 23,7 Milliarden Euro und verfehlte damit knapp den Vorjahresstand. Im Gewerbesegment wurde dabei das stärkste Quartalsergebnis seit Jahresbeginn erzielt.
Im dritten Quartal 2025 setzte der deutsche Wohn-Investmentmarkt seine Marktbelebung aus dem ersten Halbjahr fort, wobei sich die Dynamik zuletzt leicht abgeschwächt hat.